2. Fachgespräch VDT Asset Management am 07.10.2021– ein Bericht

Von Megatrends, Zentralbankkapitalismus, De-Risking, Outsourcing, ESG und Best Practise im Asset Management handelt das 2. Fachgespräch Asset Management des VDT (Verband Deutscher Treasurer e.V.).

 

Prof. Dr. Heinrich Degenhart, Mitglied des Vorstands und Leitung des Fachressort Asset Management im VDT, eröffnet das 2. Fachgespräch Asset Management, welches hybrid – Online und in Präsenz – stattfindet:

 

+++ Motto „Performance im Asset Management“ und Praxisaustausch +++ neue Co-Leitung des Fachressort Asset Management übernimmt Gregor Stephan, Senior Manager Risk Financing and Strategy der Siemens AG +++ Termin für die VDT-Jahrestagung Asset Management 25. Januar 2022 +++

 

Im ersten Vortrag zeigt Olaf John, Partner und Commercial Leader Germany – Investment Solutions I Mercer Global Investors Europe Ltd. „Global Best Practise im Asset Management“:

 

+++ Globale Megatrends Niedrigzins, Demografie und Klimawandel sind für niedrige Ertragsaussichten, Inflationsängste und den Anstieg der Kapitalmarktrisiken verantwortlich +++ einzig der Megatrend Technologischer Fortschritt stellt insbesondere mit Digitalisierung und Automation ein Gegengewicht dar +++ Anleger nutzen Diversifikation, um sich dem schwierigen Marktumfeld zu stellen +++ Einfluss von Regulierung: die Asset-Allokation von CTA- und VAG-Anleger unterscheidet sich deutlich +++ VAG-Anleger halten die höchste Immobilienquote institutioneller Anleger in Europa – im Schnitt 22%, erlaubt sind 25% +++ CTAs dagegen halten im Schnitt weniger als 5% in Immobilien +++ Allokation in Alternatives und Aktien in Deutschland sehr hoch und weiter steigend, Private Debt und Infrastruktur insbesondere +++ Checkliste für Best Practise: auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls zu aktualisieren sind: Diversifikation, Inflationsschutz, Kosteneffizienz, Governance, Outsourcing-Potential, Risikomanagement, ESG (Policy, Reporting und Prozesse) +++

 

Danach stellt Ingo Mainert, Managing Director und CIO Multi Asset Europe I Allianz Global Investors lebhaft die „Strategische Asset Allokation im Spannungsfeld von Politik dominierter makroökonomischer Entwicklungen“ dar:

 

+++ schwindender Risikobegriff hin zur semiradikalen Unsicherheit des ohne-Zins-Umfeldes +++ die Dimension der Rettungsschirme (finanz- und geldpolitisch) seit der Finanzkrise ist unfassbar groß, zum Teil 50% des BIP +++ Staatsschuldenquote von 100% scheint zum neuen 60% zu werden  +++ bei Diskussionen um Schuldentragfähigkeit: (technisch) ewiger Nullkupon in den Zentralbankbilanzen, gewollt leicht höhere Inflation und Steuererhöhungen möglich +++ neues Regime der finanziellen Repression, fiskalischer Dominanz und einer Finanzdominanz  +++ Begriff eines Zentralbankkapitalismus – auch Modern Monetary Theory MMT genannt  – macht sich breit +++ verdrehte Welt: früher haben die Notenbanken Orientierung gegeben, die Märkte haben sich danach ausgerichtet, heute ist es umgekehrt +++ Ausstieg bzw. Abschwächen lockerer Geldpolitik nur in den USA und Großbritannien zu erkennen, die BoJ und EZB gehen – wenn überhaupt –  eher homöopathisch vor +++ Finanzmärkte zeigen in einigen Segmenten klare Zeichen der Übertreibung +++ Diversifikation und Risikomanagement sind das Gebot der Stunde +++

 

Christian Ciszewski, Global Pension Manager l Siemens Healthcare GmbH und Timo Guse, Asset Manager l Liebherr-International AG berichten von „Trends im Asset Management institutioneller Investoren in Deutschland“:

 

+++ Vorstellung eines modularen Outsourcing-Konzeptes für Best-in-Class-Lösungen, die an bestehende Strukturen angepasst werden +++ 4 Eckpfeiler eines Pension Target Operating Model: Simplify, Cluster, Standardise und Digitalise +++ Einbeziehen der wesentlichen Stakeholder aus Accounting, HR und Treasury +++ Individuelle Ausschreibung von Modulen, z. B. zu CTA und Consulting +++ Zukunftsthemen: Digitalisierung, De-Risking, Governance Tier 2 countries +++ Fallstudie Auswahl Asset Manager für die Verwaltung der strategischen Liquidität: erhöhte Komplexität durch grenzüberschreitende Themen, Bedeutung des Investmentvehikels und steuerliche Thematik +++

 

Dr. Caroline Herkströter, Rechtsanwältin & Partnerin l Norton Rose Fulbright LLP berichtet von „ESG – Targets und Implementierung im Pension Asset Management“ und gibt eine Einführung in die rechtlichen Rahmenbedingungen:

 

+++ der Wille und Druck für die Umsetzung politscher ESG-Ziele ist enorm: UN Agenda 2030, Pariser Klimaschutzabkommen, EU-Aktionspläne, CSR-Richtline und EFRAG Sustainability Reporting Standard, BaFin-Merkblatt, TaxonomieVO, OffenlegungsVO, EU-Standard für grüne Anleihen, EU-Klimabenchmarks sind nur einige Beispiele +++ auch wenn BaFin-Merkblatt oder EU-OffenlegungsVO nicht für alle Marktteilnehmer direkt gelten (z.B. CTA, kommunale oder berufsständische Versorgungswerke) wird das ESG-Korsett enger durch indirekte Regulierung von Unternehmen, Fondsgesellschaften und anderen Marktteilnehmern +++ Europa ist Vorreiter in Sachen ESG, in anderen Regionen ist die Entwicklung zaghaft +++

 

Zum Schluss gibt es von Horst Grögler, Head of Pension Asset Management l TRATON SE praktische Einblicke zur Umsetzung von ESG im Pension Asset Management:

 

+++ Ableitung von ESG-Vorgaben: bestehendes Wertesystem der Bundesrepublik Deutschland: EU-Richtlinien, Deutsche Gesetze, Internationale Abkommen, Anerkannte internationale Normen, z.B. UN Global Conduct, 8 ILO Core Conventions sowie zusätzlich TRATON SE Code of Conduct und Corporate Values: Integrity, Respect, Determination, Customer Focus, Team Spirit +++ Umsetzung ESG Screening durch Drittanbieter +++ bei Kontroversen im Zweifel aus dem Portfolio ausschließen +++

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