EU-Regulatorik im Zahlungsverkehr: EACT und nationale Verbände platzieren Interessen der Corporates bei EU-Kommission

Der EACT, der VDT sowie weitere nationale Verbände trafen sich in Brüssel, um im Sinne der Corporates auf die europäische Regulatorik im Zahlungsverkehr einzuwirken. Auf der Agenda stand die PSD2, Instant Payments und der digitale Euro.

In der vergangenen Woche trafen sich die European Association of Corporate Treasurers (EACT), der Verband Deutscher Treasurer (VDT) sowie weitere nationale Verbände mit dem European Commission Head of Unit for Retail Financial Services, DG FISMA, in Brüssel. Im Vorfeld dieses Treffen fanden darüber hinaus separate Gespräche mit den Attachés für Finanzdienstleistungen aus Dänemark, Deutschland und Spanien statt. Ziel war es, den Dialog mit den Regulierungsbehörden zu fördern und die Auswirkungen der EU-Regulierungen zur PSD2 und zu Instant Payments auf Corporates zu erörtern. Außerdem wurde die Einführung des digitalen Euros thematisiert.

Folgende Punkte standen auf der Agenda:

  • PSD2 – Bereichsausnahme Konzernprivileg: Zurzeit gibt es eine heterogene Auslegung in den nationalen Gesetzgebungen. Ziel ist eine eindeutige Formulierung im Sinne der Erbringung von Services durch Payment Factories.
  • Ermöglichung des Zugangs von PSPs (Nicht-Banken) zu zentralen Zahlungsverkehrssystemen in der Settlement Finality Directive (SFD).
  • Kostenfreier IBAN-Name-Check bei allen Überweisungen, insbesondere im Massenzahlungsverkehr sowie die Nutzung von zusätzlichen und bereits existierenden Elementen wie den Legal Entity Identifier (LEI) zur Bekämpfung von Betrug und/oder Geldwäsche.
  • Keine Anwendung der Strong-Customer-Authentication (SCA)-Anforderungen bei von Unternehmen veranlassten Erstattungszahlungen (Refunds).
  • Möglichkeit der Verankerung des Corporate Seals für Corporates in der PSD2.

 

Auch der digitale Euro war Thema. Für eine erfolgreiche Einführung müssen auch die geschäftsinitiierten (B2B und B2P) und maschineninitiierten Zahlungen (M2X) Berücksichtigung finden. Beides sind Anwendungsfelder, die Unternehmen im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung einen zusätzlichen Nutzen bringen. Deshalb haben die Anwesenden darauf hingewiesen, dass diese Prozesse höher priorisiert werden müssten. Auch sind der Kostenaspekt für Händlern sowie die Interoperabilität mit bestehenden Systemen und die Vermeidung übermäßig komplexer Lösungen Punkte, die wesentlich zur Akzeptanz des digitalen Euros bei den Corporates beitragen.

Insgesamt haben wir positive Signale entgegennehmen können. Entwürfe sollen bis zur Sommerpause veröffentlicht werden. Anschließend geht man dann in einen sogenannten Trilog.

 

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