Risk-Ressort goes digital

Das zweite Risk-Ressortmeeting in Präsenz in diesem Jahr stand ganz im Zeichen der Digitalisierung. Unter den Schlagwörtern Industrie 4.0, KI und Metaverse diskutierten die Ressortmitglieder die Vision, wie die Zukunft des Treasury aussehen könnte.

 

Die Digitalisierung der Industrie und des Treasury stand Mitte September im Fokus des zweiten Präsenzmeetings des VDT-Ressorts Risk Management. Der Tag startete mit einem Besuch der Smart Factory von Deloitte in Düsseldorf. Roboter an einer Produktionsstraße, eine automatisierte Abfüllanlage und die Kommunikation via Metaverse lassen erahnen, wie die industrielle Zukunft aussehen kann.

Diese Vision wurde durch einen Vortrag von HSBC zum Thema „KI, Machine to Machine Payments & Metaverse“ noch farbenfroher ausgemalt. Die Ressortmitglieder konnten leibhaftig ins Metaverse eintauchen und erfahren, wie eine Bankfiliale der Zukunft aussehen könnte. Die digitalen Möglichkeiten der Gegenwart revolutionieren schon jetzt die Erfahrung von Ton, Bild und Video. Auch der VDT geht derzeit neue digitale Wege und testet neue Formate. Das Risk-Ressort gehört dabei zu den Vorreitern innerhalb des Verbands und konnte erst vor einigen Wochen mit einem Informations-Video zum Thema Digitalisierung im Liquiditätsrisikomanagement einen neuen Medienimpuls geben. Weitere Videos sind in Planung.

Gleichzeitig darf man dabei aber nicht vergessen, dass damit auch die Cyberrisiken für Unternehmen deutlich ansteigen. Deep-Fake-Angriffe, Datenklau und Erpressungsversuche sind schon heute gegenwärtig. Erst Anfang September bezifferte der Digital-Branchenverband Bitkom den Schaden, der in diesem Jahr durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten sowie durch Industriespionage und Sabotage der deutschen Wirtschaft entstehen wird, auf 206 Milliarden Euro. Dennoch gibt es keine Alternative zur digitalen Transformation der Wirtschaft und des Treasury. Das Risiko zu Cybercrime ist daher auch einer der Diskussionspunkte auf der VDT-Fachtagung Ende November in Frankfurt.

 

Brennpunkt Regulierung: Treasurer blicken sorgenvoll auf EMIR und MiFID II

Der Nachmittag startete mit regulatorische Themen. Wie bereits beim Jahresauftakttreffen im Frühjahr dieses Jahres stand die EMIR-Regulierung im Fokus des Risk-Ressorts. Denn die EU-Kommission plant bei der EMIR-Regulierung eine Rolle rückwärts. Unter anderem die Meldungen von gruppeninternen Geschäften und die Regelungen zur Definition der „Hedging-Ausnahme“ sind davon betroffen. Die Folgen einer Änderung wären für viele deutsche Unternehmen immens.

Um diesen Plänen auf europäischer Ebene entgegenzuwirken, hat sich der VDT mit anderen europäischen Treasurer-Verbänden zusammengetan. Aber auch auf nationaler Ebene führt der Verband zahlreiche Gespräche mit Behörden, Institutionen und anderen Verbänden und Dienstleistern.

Doch EMIR ist nicht die einzige Regulierung, die das Risk-Ressort derzeit beschäftigt. Im Hinblick auf MiFID II könnten die definierten Marktplätze perspektivisch neu betrachtet werden. Von den bisher angebotenen Ausgestaltungen ist die OTC-Plattform für den Treasurer der Standard. Die zweite Form der weitestgehend vermiedenen regulierten MTF-Plattform ist durch den Vorstoß der Regulatoren aber nun in den Treasury-Fokus geraten und wird sorgenvoll betrachtet. Denn es könnte sein, dass es bald nur noch eine Plattform gibt – uns zwar die regulierte MTF-Plattform. Eine solche Einschränkung wäre aus Sicht des VDT nicht sinnvoll.

Die Themen „Versicherungen im Treasury“ und das „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“ sind weitere Themen, die das Risk-Ressort in diesem und kommenden Jahr beschäftigen werden. Seien Sie gespannt!

 

 

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